Timon Baltl verpasst in dramatischem Golf-Krimi zweiten Gösser Open-Sieg

Umfassbare Dramatik hat am Samstag die Entscheidung bei den mit 42.500 Euro dotierten Gösser Open im Golfclub Erzherzog Johann in Maria Lankowitz geboten!

Die Spannung gipfelte in einem Stechen zwischen Timon Baltl sowie den beiden Spaniern Jorge Maicas und Asier Aguirre Izcue, in dem für den steirischen Lokalmatador am ersten Extraloch Endstation war. Am zweiten Play-off-Loch setzte sich dann Maicas gegen seinen Landsmann Aguirre Izcue mit Par gegen Bogey durch und feierte damit seinen ersten Turniersieg auf der Alps Tour.

Die zahlreich erschienenen Zuschauer erlebten auf der Finalrunde einen nervenaufreibenden Golf-Krimi, bei dem die Führung im letzten Flight zwischen Baltl und seinen beiden iberischen Kontrahenten ständig hin- und herwechselte. Eine Vorentscheidung schien auf dem Par-3 der 17. Bahn gefallen zu sein, als Baltl nach einem zu weit geratenen Abschlag ein Bogey hinnehmen musste, während Aguirre Izcue mit einem Birdie plötzlich um zwei Schläge davonzog. Doch der Sieger des vorwöchigen Alps Tour-Turniers in Como (ITA) machte mit einem Doppelbogey am Schlussloch die Tür für Baltl noch einmal auf, doch der Österreicher verschob aus vier Metern seinen Birdie-Putt zum Sieg. Somit notierte das Trio nach drei Runden jeweils 199 Schläge (-17), womit es in ein Stechen auf dem Par-4 der 18. Bahn ging.

Dort musste Baltl am ersten Extraloch seine Siegchance begraben, als er mit seinem zweiten Schlag im Grünbunker landete und in weiterer Folge auch der Putt zum Par nicht fallen wollte. Im Gegensatz dazu spielten die beiden Spanier jeweils ein Birdie und machten sich danach Platz eins untereinander aus. Dabei hatte Maicas das bessere Ende für sich. Für seinen ersten Turniersieg auf der Alps Tour wurde der 27-Jährige aus Saragossa mit einem Scheck in Höhe von 6.200 Euro belohnt. Detail am Rande: Aguirre Izcue hatte schon im Vorjahr im Stechen um den Sieg gegen den Tiroler Maximilian Steinlechner das Nachsehen.

„Es ist extrem bitter, wie es bei diesem Turnier für mich gelaufen ist. Ich habe die ganze Woche extrem gutes Golf gespielt und hätte eigentlich gewinnen müssen, aber dazu habe ich einfach zu viele Chancen beim Putten liegengelassen. Das hört sich zwar etwas komisch an, wenn man ein Turnier mit 17 unter Par beendet, aber auch heute ist nur ein Putt aus über drei Metern gefallen. Das hat sich alle drei Tage so durchgezogen, und am Ende geht es sich dann halt einfach nicht mehr aus. Trotzdem hätte ich auf der 18 den Sack zumachen können. All diese vergebenen Chancen tun extrem weh“, sagte Baltl, der seinen zweiten Gösser Open-Sieg nach 2019 verpasste und als Zweiter einen 3.453-Euro-Scheck erhielt.

Jorge Maicas freut sich über den Sieg „beim besten Turnier der Alps Tour“

Dass es mit seinem Premiertriumph auf der Alps Tour ausgerechnet bei den Gösser Open klappte, freute Jorge Maicas ganz besonders. „Es ist das beste Turnier auf unserer Tour, perfekt organisiert und wird so wie heute auch von den Zuschauern sehr gut angenommen. Obwohl die Finalrunde sehr spannend war, habe ich versucht, ruhig zu bleiben – und das war am Ende vielleicht auch der Schlüssel zum Erfolg. Nach außen kann ich meine Freude noch nicht so zeigen, aber innerlich bin ich sehr aufgewühlt“, jubelte Maicas, der in diesem Jahr zum vierten Mal bei den Gösser Open abgeschlagen hat.

Als zweitbester Österreicher landete Fabian Lang mit dem Gesamtcore von 207 Schlägen (-9) auf dem geteilten 19. Platz. „Ich habe heute zwar einige Chancen ausgelassen, aber in Summe sehr solide gespielt. Ich habe die ganze Woche über nicht immer mein A-Game gezeigt, aber trotzdem alle drei Runden unter Par gespielt. Jetzt freue ich mich auf meinen Start auf der DP World Tour bei den Austrian Alpine Open Ende Mai in Altentann. Das ist mein großes Saison-Highlight“, sagte Lang.

Für Lukas Pany, der als dritter Österreicher den Cut geschafft hatte, lief auf der Schlussrunde nicht viel zusammen. Der 23-Jährige wurde mit einer 81er-Runde (+9) und gesamt 218 Schlägen (+2) auf Rang 42 durchgereicht.

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